In Jena wird ein 27-Jähriger Flüchtling aus Afghanistan durch ein Kirchenasyl geschützt. Wie der MDR berichtet war Ahamad H. über Bulgarien nach Deutschland geflohen. Das Problem: Aufgrund der Dublin-Verordnung droht Flüchtlingen die Abschiebung in das EU-Land, welches sie zuerst betreten haben.
Da Ahmad H. in Bulgarien Obdachlosigkeit und Not fürchtete, schützte ihn in Jena eine Kirchengemeinde vor der Abschiebung. »Flüchtlinge, die aus Deutschland in diese Länder zurückgeschoben werden, landen zu 80 Prozent in der Obdachlosigkeit«, erklärte Pfarrer Gotthard Lemke gegenüber dem MDR.
Menschenrechtsberichte verschiedener Organisationen belegen die katastrophalen Bedingungen für Flüchtlinge in Bulgarien. Schutzsuchende leiden dort unter fehlender medizinischer Hilfe, Gewalt, Inhaftierung und Mangelversorgung.
»Hinter dem Kirchenasyl steht ein zutiefst christlicher Gedanke. Die Weihnachtsgeschichte selbst dreht sich ja um nichts anderes, als um Menschen, die ohne Obdach sind und eine Herberge suchen«, sagte Pfarrer Lothar König, der sich ebenfalls für Ahmad H. einsetzt, der Thüringer Landeszeitung.
Bundesweit sind der Organisation “Asyl in der Kirche” aktuell 200 Kirchenasyle bekannt, die mindestens 359 Personen Schutz bieten. Der Großteil davon sind Dublin-Fälle – also Personen wie Ahmad H., die aufgrund der Dublin-Verordnung in das EU-Land, welches sie zuerst betreten haben, zurückgeschoben werden sollen.
Nach der Dublin-Regelung muss die Abschiebung innerhalb einer bestimmten Frist erfolgen. Hier setzen viele Kirchenasyle an: Wird die Frist überschritten, z.B. weil die Person in einer Kirche geschützt ist und die Polizei sie nicht abschieben kann, muss das Asylverfahren in Deutschland durchgeführt werden.